Karriere als Statistiker
Zugegeben: Die Statistik hat kein so gutes Image. Dabei begegnen uns Statistiken im Alltag überall – ob bei Preisvergleichen, Meinungsumfragen oder im Sport. Mittels mathematischer Statistik werden Massenerscheinungen analysiert.
Wir benötigen sie also für ganz verschiedene Bereiche und die kontinuierliche Nachfrage steigt und steigt: Stichwort Big Data. Denn durch die Digitalisierung fallen in vielen Branchen und Wirtschaftszweigen erhebliche Datenmengen an. Um diese auszuwerten, braucht es Experten – und das sind Statistiker. Sie führen Datenerhebungen aus, analysieren die Ergebnisse und erstellen Prognosen. So werden Datenfachleute beispielsweise für die Auswertung von Kunden- und Marktdaten gebraucht, das ist die sogenannte Business Intelligence.
Eine Karriere als Statistiker anzustreben ist daher eine Entscheidung für eine beruflich sichere Zukunft. Für Bewerber mit einem Abschluss im Fach Statistik öffnen sich viele Türen in der Wirtschaft. Neben Tätigkeiten bei Banken, Versicherungen sowie in der Marktforschung stehen gut honorierte Positionen in der Pharmaindustrie, im Logistikbereich und im Versandhandel zur Auswahl.
Wie Sie eine Karriere als Statistiker erfolgreich angehen
Keine Frage: Ohne ein Faible für Zahlen kommen Sie als Statistiker nicht voran. Um ein Statistik-Studium aufzunehmen, benötigen Sie zunächst gute bis sehr gute Noten im Schulfach Mathematik. Folgende Kompetenzen sind darüber hinaus gefragt:
- Abstraktes und logisches Denken
- Analytische Fähigkeiten
- Genauigkeit bei der Erhebung von Daten
- IT-Fertigkeit
- Konversations- und Kommunikationssicherheit (für die Präsentation von Daten), Visualisierungsfähigkeit
- Eine eigenständige Arbeitsweise
- Lernbereitschaft
Für Führungsaufgaben in Unternehmen sind zudem Managementfertigkeiten erwünscht.
Reine Studiengänge der Statistik werden beispielsweise in München, Dortmund, Berlin und Bielefeld angeboten. Da sie allerdings nicht besonders zahlreich sind, wäre ein Mathematik-Studium mit Schwerpunkt Statistik eine Alternative. Für ein klassisches BWL-Studium mit einem Fokus auf Zahlen – etwa Controlling – entscheiden sich ebenfalls viele angehende Akademiker.
Ziel des Studiums ist es, dass Sie Ihre mathematischen Fähigkeiten vertiefen und sich wichtige statistische Methoden aneignen – dazu gehören beispielsweise Instrumente der Wahrscheinlichkeitsrechnung, quantitative Methoden oder auch Grundlagen der Informatik und Programmierung.
Bereits während des Studiums haben Sie die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Bereich wie Wirtschaft, Technik oder Medizin zu spezialisieren.
Falls Sie Ihren beruflichen Weg sehr zielstrebig angehen und gute Positionen anstreben, wird Sie ein Bachelor-Abschluss nicht weit bringen. Ein Masterabschluss und noch besser eine Promotion wird für Ihren beruflichen Aufstieg als Statistiker förderlich sein.
Karriere als Statistiker: Welche Branchen top sind
Die Tätigkeit als Statistiker ist recht vielseitig. Wichtig ist daher, dass Sie sich klar machen, wo Ihre Interessen und Vorlieben liegen. Wollen Sie gerne den klassischen Weg gehen und bei einer Bank oder Versicherung unterkommen? Oder wäre eher die Klimaforschung Ihr Thema? Vielleicht würde es Ihnen auch Spaß machen, im Gesundheitswesen zu arbeiten?
Weitere Felder, um Karriere als Statistiker zu machen, sind u. a.:
- Regierungsabteilungen, statistische Bundes- und Landesbehörden
- öffentliche Verbände
- Dienstleistungssektor
- Fertigungsindustrie
- Forschungsinstitutionen (Umweltwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
- Hochschulen/Universitäten
Noch ein Tipp: Für global tätige Unternehmen und Institute sind jene Spezialisten interessant, die bereits während ihres Studiums erste Berufserfahrungen gesammelt haben. Auslandssemester sind ebenfalls ein Plus im Lebenslauf.
Fazit: In unserem heutigen digitalen Zeitalter eine Karriere als Statistiker anzustreben, ist eine krisensichere Wahl. Die Aufgabengebiete sind vielfältig, die Gehälter überdurchschnittlich – vor allem in der freien Wirtschaft. Allerdings sind die Anforderungen auch sehr hoch. Je nachdem, wo Sie arbeiten, wird eine Weiterbildung notwendig sein. So bieten statistische Ämter interne Kurse an. Insbesondere im Bereich der amtlichen Statistik werden Nachwuchskräfte händeringend gesucht. Eine Karriere in einer statistischen Bundes- und Landesbehörde und in städtischen Statistikämtern gelten als besonders aussichtsreich. Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.