Prokrastination

Sie finden wahrscheinlich keinen Menschen, der noch nie prokrastiniert hat und eine Aufgabe unendliche Male auf „morgen“ verschoben hat. Oftmals wird Prokrastination mit Faulheit gleichgestellt, dabei sind viele Menschen, die prokrastinieren, unglaublich produktiv. Wenn Faulheit also nicht der Grund ist, was dann?

Was die meisten nicht wissen, ist, dass Prokrastination nicht das Problem an sich ist, sondern lediglich das Symptom eines anderen, viel tieferliegenden, Problems. Sobald die Ursachen, die zu diesem Vermeidungsverhalten führen, identifiziert und behoben worden sind, verschwindet auch der Drang, eine Aufgabe auf „morgen“ zu verschieben. Versprochen.

Prokrastination hängt oft mit perfektionistischen Erwartungen zusammen. Je höher jedoch die Erwartungen sind, die man an sich selbst stellt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, diese nicht zu erfüllen. Man hat Angst, zu versagen. Statt sein Bestes zu geben, reagiert man mit noch mehr Prokrastination. In anderen Worten: Wir fühlen uns aufgrund überhöhter Erwartungen nicht in der Lage, mit der Arbeit zu beginnen. Das führt zu Schuldgefühlen, denn wir wissen, dass wir, indem wir prokrastinieren, uns selbst und jemand anderes enttäuschen. Wir versuchen diesen negativen Gefühlen zu entfliehen indem wir Dinge tun, die uns leichter fallen oder mehr Spaß machen – das schlechte Gewissen ist jedoch immer an unserer Seite, weshalb wir die Dinge, die uns eigentlich Spaß machen, nicht richtig genießen können. Diesem negativen Kreislauf kann man nur entkommen, wenn man versteht, aus welchem Grund die Arbeit an einer bestimmten Aufgabe vermieden wird.

Die Gründe von Prokrastination verstehen

Die Angst, zu versagen

Prokrastination wird oft im Zusammenhang mit Perfektionismus und Selbstkritik beobachtet. Man befürchtet, seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Der eigene Selbstwert wird mit dem Wert der Arbeit gleichgesetzt, Kritik an der Arbeit wird also als Kritik an der eigenen Person verstanden. Prokrastination wird hier auch angewandt, um eine niedrigere Qualität der Arbeit zu rechtfertigen.

Die Angst, erfolgreich zu sein

Ein weiterer Grund, der häufig zur Prokrastination verleitet, ist die Angst, erfolgreich zu sein. Das klingt zunächst einmal paradox. Erfolg kann jedoch zu weitreichenden Veränderungen führen, die oft mit Ungewissheit verbunden sind und diese Ungewissheit kann paralysierend sein. Man versucht mit Prokrastination den Zeitpunkt der Veränderung ins Unendliche hinauszuzögern. In manchen Fällen führt das dazu, dass jemand anderes diese Entscheidung für einen trifft.

Prokrastination ist der Weg des geringsten Widerstands. Der Weg des geringsten Widerstands ist jedoch gepflastert mit Entschuldigungen, schlechtem Gewissen und Chipstüten neben dem Sofa. Dieser Weg ist vielleicht bequem, jedoch nicht die richtige Abzweigung, wenn Sie Ihre Ziele erreichen möchten. Hier ist die gute Nachricht: Prokrastination ist gelerntes Verhalten, was bedeutet, dass Sie dieses Verhalten mit den richtigen Schritten auch wieder verlernen können. Während Sie an Ihrer Promotion arbeiten, werden Sie immer mal wieder den Drang verspüren, zu prokrastinieren. Wir finden zusammen mit Ihnen heraus, welche Ursachen zu diesem Verhalten führen und entwickeln Strategien, die Ihnen helfen, in diesen Momenten die richtige Entscheidung zu treffen und sowohl die Freude an Ihrer Arbeit als auch Ihren Freizeitaktivitäten zurückzugewinnen.

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